Haxen Reichert

Event, Catering und Partyservice
Brüningstraße 17

65929 Frankfurt-Höchst

Tel.: 069 31 74 70

Mail: feste-feiern@haxen-reichert.de

Haxen Reichert

Worschtküsch Erlebniswelt

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Fragen an den Haxen Reichert

Fragen an den Metzgermeister.
Über den Wert eines Lebensmittels.

Kaufen wir in ein paar Jahren alle unser Fleisch bei Edeka, Aldi & Co oder werden sich auch kleine Familienbetriebe am Markt halten können? Wenn ja, wie kann das gelingen?

Machen Sie sich bitte keine Sorgen. An der Wiege der Menschheit stand ein Metzger und wir werden so lange dableiben, bis in ein paar tausend Jahren auf der Erde das Licht ausgeht. In Hessen kommen auf 100.000 Einwohner 27 Metzgereien. Das sind zwei mehr als im Bundesdurchschnitt.

Ja, es stimmt. Im Moment ist die Zahl der Betriebe etwas rückläufig, bundesweit schließen 1000 Metzgereien im Jahr, 600 werden neu gegründet. Etablierte Metzger verdienen gutes Geld, im Schnitt macht jede Metzgerei mit 11 Mitarbeitern 1,4 Millionen € Umsatz. Metzger garantieren Frische und Qualität und wer bei uns den Kopf zur Ladentür reinstreckt, wird mit seinem Namen begrüßt. Eine solche Nähe zum Kunden schafft kein Supermarkt.

Was würde es für den Verbraucher bedeuten, wenn es keine klassischen Metzgereien mehr gäbe?

Wir Metzger waren die ersten Handwerker unter den Homo sapiens. Wir sind Teil der deutschen Kultur und damit meine ich nicht nur der Esskultur. Unsere Zünfte und später die Innungen haben seit dem Mittelalter zur Prosperität der Städte und Gemeinden sehr viel beigetragen. Warum sollte ich also davon ausgehen, dass es bald keine klassischen Metzgereien mehr gibt?

Welchen Wert hat Fleisch für die Menschen heute? Hat sich das Verhältnis der Verbraucher zum Lebensmittel Fleisch verändert?

Ohne Fleisch kein Mensch. Fleisch ist das wichtigste Lebensmittel. Fleisch hat unsere Evolution begleitet, wenn nicht sogar erst möglich gemacht. Und sehen Sie sich an, wo wir stehen. Wir stehen an der Spitze der Nahrungskette. Veganer und Vegetarier machen etwa 6-8 % der Bevölkerung aus.

Gemessen daran nimmt dieser Ernährungstrend in den Medien sehr viel Raum ein. Das Verhältnis der Menschen zum Fleisch hat sich nicht verändert. Was sich verändert hat, ist der Umgang der Medien mit dem Thema. Da wünsche ich mir mehr Realitätsnähe. Über 90 % der Bevölkerung isst Fleisch.

Ist Fleisch zu billig? Wenn ja, wie könnte sich das ändern? Was halten Sie in diesem Zusammenhang von einer Fleischsteuer?

Warum sollte ein Politiker, egal welcher Partei er angehört, dafür sorgen, dass sich Menschen mit weniger Geld kein Fleisch mehr leisten können? Vergessen Sie die Fleischsteuer, sie wird nicht kommen. Kein Politiker ist so dumm, unsere Versorgungslage zu gefährden.

Ich bin sehr dafür, dass Wohl der Tiere im Auge zu behalten, d.h. für mehr Tierwohl zu sorgen, für bessere Haltungsbedingungen, kürzere Transportwege und auch humaneres Schlachten. Wir sollten uns aber nichts vormachen, an erster Stelle steht der Mensch. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es diese Diskussion, so wie sie bei uns geführt wird, nur in Ländern gibt, in denen die Bäuche voll sind?

Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe dafür, dass Metzgereien heute keinen oder nur sehr schwer Nachwuchs finden? Wie könnte sich das ändern?

Wir müssen der Jugend besser vermitteln, dass Metzger einen wichtigen Job machen, dass man in dem Beruf gutes Geld verdienen kann und vor allem man kann selbstständig arbeiten, ist sein eigener Herr und das sollte man in der heutigen Zeit nicht unterschätzen.


Vielen Dank an Frau Prisca Jourdan von der Lokalredaktion des Darmstädter Echos für das Interesse und das Interview über unser Metzgerei-Handwerk.
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